Freitag, 23. November 2012

Wortphilosophie


© Lukas Schaub 2010
Alles beginnt mit dem Begriff:
Er ist der Rumpf für das Schiff,
Welches das Wort in all seiner Pracht
Zum Zielobjekt meiner Gedanken macht.

Der nächste Baustein ist der Mast,
Ein Aussichtspunkt obendrauf.
Dort mach ich Rast,
Dort schau ich hinauf
In den grenzenlosen Himmel der Philosophie.
Welch Vielfalt der Interpretation!
Welch Fülle an Werten vor des Wortes Thron!
Ein ungeheures Chaos, doch voller Magie.

Alle, die bisher Erkenntnis gewannen,
Wussten des Schiffes Segel zu spannen.
Denn allein durch des Windes kräftigen Stoß
Wandert der Geist, lernt dazu und wird groß.

Ihn heil durch das Gewirr zu bringen,
Kann nur mit Kapitän gelingen.
Sei dieser du selbst und lenke,
Kommst du nicht weiter, so denke!
Und lass es nicht an dir zehren,
Dann wird sich dein Wissen mehren!

All das befolgt und angewandt
Siehst du nun über den Tellerrand.
Denn fällt das Wort in deine Hände,
Bist du lange nicht am Ende.
Die Reise geht weiter und dauert lang,
Erst mit dem Tode ist sie vorbei.
Bisweilen wird dir angst und bang,
Doch dies ist das Wichtigste dabei:
Nur wer es wagt, vom Weg abzuschweifen,
Kann es schaffen, das Leben zu begreifen.
Wortphilosophie © Lukas Schaub 2011