Donnerstag, 14. Dezember 2017

Eigenleben

Du glaubst doch nicht ernsthaft
         an deine absolute
                  Individualität.

Ich sag, wer im Kern rafft,
         dass keiner anders sein kann,
                  hat die beste Saat gesät.

Die Freuden des Ich-Seins
         sind unverwechselbare
                  Kräfte für den freien Geist.

Entbehre des Anscheins,
         dass Einsamkeit erfahre,
                  wer die Masse feindlich heißt.
 Eigenleben © Lukas Schaub 2017 
© Lukas Schaub 2017

Dienstag, 7. November 2017

Von der Freiheit in die Freiheit

Im Großen und Ganzen
befinden wir uns manchmal,
wenn wir wollen, nicht.

Wir wollen nun tanzen,
solange uns das Schicksal
noch nicht unterbricht.
Von der Freiheit in die Freiheit © Lukas Schaub 2017
 
© Lukas Schaub 2017

Saubermänner ohne Schrammen

Fresse halten,
Sonst wird dein Chef dich zusammenfalten.
Nicht erwünscht ist Mitgestalten.

Ich mach, was ich will,
Da wird mein Chef plötzlich still.

Sein Blick sagt:
In mein Büro, aber sofort!
Endlich hab ich mal was gewagt.
Alle Sorgen sind über Bord.

Er faltet mich zusammen.
Nie so gut gefühlt.
Saubermänner ohne Schrammen
Sind doch alle weichgespült.

Ich bin endlich frei!
Kündigung in 3

© Lukas Schaub 2013

2, 1, doch nicht 
Denk doch mal, was dann alles wegbricht!
Erfolg hat, wer den Chef besticht.
Saubermänner ohne Schrammen © Lukas Schaub 2017 

Montag, 6. November 2017

Gedankenströme 5x5

Schau mal nach oben! Nein, nicht da.
Du machst doch gerade einen Kopfstand.
Ach ja, stimmt. Ich muss also nach unten schauen, um zu sehen, was über mir ist.
Im Prinzip ja.
Haha.

© Lukas Schaub 2014


Setz dich zu mir! Keine Angst, ich will dir nichts Böses.
Ich will dich nur etwas fragen.
Was denn? So wichtig kann deine Frage ja nicht sein, dass du meine Zeit hier verschwenden musst.
Weißt du, wie wundervoll du bist?
Ja.

© Lukas Schaub 2014


Halt mal bitte! Ja, nur ganz kurz.
Ich muss nur kurz was machen.
Du machst ja gar nichts. Willst du mich eigentlich verarschen, du Idiot?
Genau das wollte ich ja machen.
Was?

© Lukas Schaub 2014


Ruf mich an! Ich würde mich freuen.
Bisher waren es leider immer leere Versprechen.
Wenn du glaubst, dass du mir auch nur einen Tastendruck wert bist, träum weiter!
Du bist wenigstens ehrlich.
Nein.

© Lukas Schaub 2014


Komm mit! Ich zeig dir was.
Sowas hast du bestimmt noch nie gesehen.
Natürlich nicht. Was man einmal gesehen hat, sieht man nie wieder genauso.
Weil die Zeit alles verändert?
Hmm.
© Lukas Schaub 2014
Gedankenströme 5x5 © Lukas Schaub 2017

Dienstag, 31. Oktober 2017

Die Zickzacks

Wenn der Zack im Zickzack geht,
Sieht der Zick ihn an und fleht:
„Ach geh doch nicht so zackig, Zack,
Dir wirbelt’s hinten hoch den Frack,
Dass man dein nacktes Ärschlein sieht
Und jeder sein Gesicht verzieht!“

„Ach hör doch auf zu zicken, Zick!“,
Ruft der Zack ihm da zurück.
Und zack – sieh da, der Zick sieht’s ein:
„So verkehrt kann das nicht sein…
Ich lass ihn weiter Zickzack gehn
Und werd mich, bis er weg ist, drehn.“
Die Zickzacks © Lukas Schaub 2015

© Lukas Schaub 2017

Trüb & klar

Wie wird es wohl geschafft,
Dass man naturtrübem Apfelsaft
Nicht nur fruchtigen Geschmack,
Sondern auch manchen Schabernack
Zu verdanken hat?

Man gibt ein klares Getränk dazu;
Wodka heißt es und im Nu
Steigt die Stimmung immer weiter,
Hat man doch jetzt den Wegbereiter

Für die heitre Tat.
Trüb & klar © Lukas Schaub 2015

© Lukas Schaub 2014/2017

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Flashback

Verstummt sind aller Munde,
Es droht das Rot des Schlächters.
Ein Ende des Gelächters
Gebot die Not der Stunde.

© Lukas Schaub 2017

Wir haben große Angst,
Es fällt herab das Beil.
Du flehtest und verklangst
Mit deinem Seelenheil.
Flashback © Lukas Schaub 2017

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Reflexives Schreiben

Brief an mich selbst von 2014



Bleib dir treu, denn wenn du nur drauf schaust,
Was dich erwarten könnte, wird’s dir blühen.
Bleib des Lebens weiter froh, denn wenn du drauf vertraust,
Was es dir bringen wird, musst du dich nicht mühen.

Bleib so losgelöst vom Stress, dass er dich nie ereilt.
Noch besser kann so ein Zustand sein, wird er nach Möglichkeit geteilt.
Bleib so frei und unbeirrt, dass du kreieren kannst.
Noch schöner wird dein Leben sein, wenn du die Zwänge verbannst.

Dieser Schrieb, so ich ihn schreib,
Sei Antrieb, der dir erhalten bleib‘!

Auch wenn dieses Gedicht vielleicht wenig zielführend erscheinen mag, so ist es immerhin ein weiteres Kunstwerk in der Sammlung, die das Leben bildet. Mit sich selbst zufrieden zu sein ist ein großer und wichtiger Schritt, um alles, was noch auf dich zukommt, bewusster aufzunehmen und besser in eine Richtung zu lenken, die der richtigen im besten Fall entspricht, aber auch gerne abweichen kann, da sich so vieles noch ändern kann und vermutlich wird.
Reflexives Schreiben © Lukas Schaub 2014

Bonus:
© Lukas Schaub 2014/2017

Dienstag, 24. Oktober 2017

Ort des Nichtgeschehens



1 © Lukas Schaub 2016


2 © Lukas Schaub 2017

3 © Lukas Schaub 2017

4 © Lukas Schaub 2017

5 © Lukas Schaub 2017

6 © Lukas Schaub 2017

7 © Lukas Schaub 2017

8 © Lukas Schaub 2017

9 © Lukas Schaub 2017

10 © Lukas Schaub 2017

Ein Spaziergang durch die Stadt.
Licht weg, Scheiben matt.
Die Wände strahlen Wärme ab.
Mein Bier wird langsam knapp.

Nicht mehr gehen will ich jetzt.
Hand taub, Fuß verletzt.
Ich weiß nicht, wo mein Auto steht.
Ich weiß, wohin es geht.

In dem Viertel war ich oft.
Gerne unverhofft.
Statt Email lieber Flaschenpost.
Dem Fortschritt wird getrotzt.

Nur Begegnungen sind echt.
Handschlag, nicht Gefecht.
Wir legen noch auf Ruhe Wert.
Im Stillen wird verkehrt.

Unverkennbar ist die Saat.
Wesen, Eigenart.
Aus der erwächst ein hohes Gras.
Wir Menschen sind das Maß.

Alle machen hier nicht viel.
Leben, nur ein Spiel?
Die Unmengen, die ich hier schrieb.
Der Tod, den ich vertrieb.

Nicht der Abschied fällt mir schwer.
Ist schon lange her.
Ich weiß, dass ihr mich nicht vergesst.
Ihr seid nie mehr gestresst.

Doch der Rest der Welt bricht ein.
Niemand ist allein.
Ihr seid durch euer Glück geeilt.
Ihr habt dort nie verweilt.

Meinen Feinden sei ein Gruß.
Köpfe voller Ruß.
Der Untergang ist eure Schuld.
Ein leistungsstarker Kult.

Und ich träume meine Stadt.
Licht an, Scheiben glatt.
Ein Freund nimmt mir die Arbeit ab.
Die Zeit wird niemals knapp.
Ort des Nichtgeschehens © Lukas Schaub 2017

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Jammertal

© Lukas Schaub 2011
© Lukas Schaub 2011

© Lukas Schaub 2013
© Lukas Schaub 2013



flasche in der hand
bin mal gespannt
was da so kommt
von der harten front

assis pöbeln gern
halt dich bloß fern
halt bloß dein maul
lieber immer faul

wasser an den eiern
muss man feiern
sprung ins wasser
finden mädels krasser

flugzeugabsturz sehen
nix verstehen
gras wächst höher
ohne zahlendreher

ist doch egal
jammertal
schau mich an
männlichster mann

gib mir dein geld
hand geprellt
auf den sack
geht mir dein kack

lutsch mir die eier
du freier
geh sterben
ohne zu erben

bäume am waldrand
gleich waldbrand
ergib dich
abhauen is nich

© Lukas Schaub 2011

© Lukas Schaub 2011
© Lukas Schaub 2017
© Lukas Schaub 2017
Jammertal © Lukas Schaub 2017