Montag, 24. August 2015

Quellen der Gefühle



Ich bade in den Tränen meiner Neider,
Denn wenn sie an mich denken, erblassen
Sie bei der Vorstellung, dass sie im Leben leider
Nie etwas erreichen. Und sie beginnen, mich zu hassen
Für das, was ich bin und sie gerne wären. Das Geschrei
Ist groß, doch so etwas Dummes geht mir am Arsch vorbei.

Ich bade in den Tränen eurer Götter,
Denn wenn ihr zu ihnen ruft, verschließen
Sie beschämt die Ohren. Ihr, die als Spötter
Ihr gegen mich hetzt, wollt deren Gunst genießen?
Schenkt mir ruhig euren Glauben, wenn ich sage, dass
Selbst Gleichgültigkeit jedem Gott besser gefällt als Hass.

Ich bade in den Tränen deiner Ahnen,
Denn wenn sie gewusst hätten, dass einmal
Jemand wie du ihre Wappen zeichnend, ihre Fahnen
Schwingend am Stammbaum wuchert; sie hätten zweimal
Gezögert, die Geliebte, so schön sie auch war, zu besteigen.
Jetzt könnten diese armen Seelen sich selbst dafür ohrfeigen.

Ich bade in den Tränen ihrer Augen,
Denn wenn ich sie sehe, beginnen sie
Sofort alles Schlechte um uns einzusaugen,
Und strahlen so zauberhaft, dass es pure Magie
Nur sein kann. Es funkelt und glitzert, wenn diese kleine
Träne fließt, weil wir da sind; eine Freude so schön wie keine. 
Quellen der Gefühle © Lukas Schaub 2015


© Lukas Schaub 2015

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