Sonntag, 18. August 2019

Haut


Betend Hand am Bettesrand.
Ist der Liebling dort gestrandet?
Betend an der Zimmerwand,
Hoffend, dass er wieder landet.

Viel gibt es dort nicht zu sehen
In der fernen Ödnis.
Endlos weit gilt es zu gehen
Durch dieses Erlebnis.

Was, wenn er nicht mehr wiederkehrt?
Hände verschränken, verkrampfen.
Wem bleibt zuletzt das Glück verwehrt,
Wenn Sein und Denken verdampfen?

Nur noch ein paar kleine Schritte
Tragen ihn die schwachen Beine.
Wer zum Teufel hilft ihm bitte?
Weit und breit sieht er nur Steine
Und Bäume und Vögel und Wüstenstaub.
So langsam geht es nur voran
Und träge und schmerzerfüllt, dass ich glaub,
So langsam ist die Chance vertan.

© Lukas Schaub 2019

Ich behalte Recht.
Er war nur ein Knecht.
Den ich in die Irre führte,
Damit er das Leiden spürte,
Das seine Frau verspürt,
Wenn sie ihn jetzt verliert.
Ich hab ihn auserwählt.
Er wurde nie gequält.
Bis jetzt, da mein Neid
Auf sein Glück gedeiht.
So wird er elendig verrecken,
Ich mich mit seiner Haut bedecken

Und endlich kehre ich heim
Und seine Liebe ist mein.
Haut © Lukas Schaub 2019

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